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Klingt einleuchtend? Ist aber nicht selbstverständlich.
Die Top 10 genutzter Passwörter sind nicht kompliziert, sondern bedienen sich einfacher Zahlenreihen. Aber auch Kennwörter wie „Hallo“ und „Passwort“ kommen ebenfalls vor. Das hat 2018 das Hasso-Plattner-Institut veröffentlicht. Auch wenn man es nicht glauben mag: das am häufigsten verwendete Passwort ist „123456“.
„Derart schwache Passwörter gleichen Haustüren, an denen von außen ein Schlüssel steckt. Sie sind geradezu eine Einladung zum Identitätsdiebstahl“, sagt HPI-Direktor Christoph Meinel.
Genau hier liegt das große Problem. Auch das sicherste System schützt nicht mehr einwandfrei, wenn die User zu einfachen Passwörtern greifen. Schwache und unsichere Passwörter werden immer noch am häufigsten gebraucht.
Warum sind sichere Passwörter so wichtig?
Für Hacker gibt es zwei Möglichkeiten in Systeme einzudringen. Entweder finden sie Sicherheitslücken im Programmcode oder sie nutzen automatisierte Programme, die Passwörter, Mails und andere Login Daten entschlüsseln.
Sicherheitslücken werden durch regelmäßige Updates von Entwicklern geschlossen. Um die Sicherheit der eigenen Zugänge muss sich jedoch jeder User selbst kümmern.
Die meisten Internetuser gehen davon aus, dass ein Hacker nicht an den eigenen Daten interessiert ist oder das man nicht Ziel eines Angriffs wird. Das es aber häufig gar nicht mit Interesse an den Daten zu tun hat, unterschätzen viele. Gibt es für einen Hacker die Chance durch ein leichtes Passwort an E-Mail Postfächer oder Online Shopping Accounts zu gelangen, dann wird er das tun.
Ein starkes Passwort nutzen ist das A und O
Damit man das Risiko minimiert, selbst gehackt zu werden, gibt es ein paar Tipps und Tricks, die man beachten sollte.
- Ein Passwort muss nicht zwingend aus einem Wort bestehen. Passwörter können beliebig lang oder ganze Sätze sein. Mindestens sollten Passwörter aber 10 Zeichen lang sein.
- Es darf ausgefallen sein. Ein Passwort muss keinen Sinn ergeben. Verwenden Sie Groß- und Kleinbuchstaben, Sonderzeichen und Zahlen. Geburtsdaten, Namen oder Telefonnummern, die im Zusammenhang mit Ihnen und Ihrer Familie stehen, sind zu unsicher.
- Eselsbrücken und Passwort-Manager. Um sich ein sicheres Passwort auszudenken und auch merken zu können, kann man ganz einfache Sätze verwenden. Zum Beispiel: „Ich habe 20 Paar tolle Schuhe im Regal stehen!“, lässt sich hierzu umwandeln: „Ih20PtSiRs!“ Wem das zu schwer ist, sollte sich einen Passwortmanager zulegen. Zu den sichersten gehören z.B. 1Password, StickyPassword und KeePass. Diese Manager erstellen und merken sich die Passwörter für Sie. Mit einem Masterpasswort erhalten Sie Zugriff auf Ihre Logins.
- Wer glücklich sein möchte, muss sich oft verändern. Was schon Konfuzius sagte, passt auch auf Passwörter. Ändern Sie Ihre Passwörter regelmäßig, besonders bei sensiblen Konten, wie Online-Banking. Sollte ein Online-Dienstleister große Datenlecks offenlegen oder ihr Gerät mit Schadsoftware infiziert sein, sollten Sie sofort ihr Passwort ändern. Hier können Sie Ihre Mail-Adresse oder Ihr Passwort testen und gucken ob Ihre Daten von einem Hack betroffen waren. https://haveibeenpwned.com/
Unterschiedliche Passwörter nutzen
Der wichtigste Punkt, der bei Passwörtern zu beachten ist: mehrere Passwörter, für verschiedene Portale nutzen. Datenpannen sind nicht selten und können selbst namhafte Anbieter treffen. Wenn man dann bei Amazon, Ebay oder der Bank dasselbe Passwort nutzt, kann schnell ein finanzieller Schaden entstehen. Ein Hacker wird ausprobieren, ob ihr Passwort noch auf anderen Accounts funktioniert.
Doppelt hält besser
Passwörter allein reichen oft nicht mehr
Es gibt aber noch weitere Möglichkeiten sich vor Identitätsdiebstahl zu schützen. Eine Methode, die von vielen Online-Dienstleistern angeboten wird, ist die: „Zwei-Faktor-Authentisierung“. Hier wird beim Login nicht nur das Passwort abgerufen, sondern eine Kombination zweier unterschiedlicher, sowie unabhängiger Komponenten. Die zweite Stufe der Authentisierung kann zum Beispiel ein Bestätigungscode per SMS sein, oder die Nutzung eines USB-Tokens voraussetzen.
Speichern oder merken?
Passwörter im Browser speichern ist nicht immer eine gute Idee.
Viele Dienste bieten das Speichern im Browser des vorher eingegebenen Passworts an. Um immer auf der sicheren Seite zu sein, sollte man das allerdings vermeiden.
Es ist nicht immer garantiert, dass die Passwörter verschlüsselt abgespeichert werden. Leider werden oftmals Kennwörter als Klartext hinterlegt und sind so leicht auslesbar. Angreifer bedienen sich gerne an Schadprogrammen wie Trojaner, die dann keine Schwierigkeiten haben, an Kennwörter zu gelangen.
Ein weiteres Risiko verbirgt sich hinter der Nutzung eines Endgeräts mit anderen Personen. Jeder der Zugriff auf Ihr Gerät hat, kann auch auf die gespeicherten Passwörter zugreifen. Firefox zum Beispiel lässt es zu ein Masterpasswort für den Kennwortsafe zu erstellen, aber auch das lässt sich leicht knacken. Die Gefahr erhöht sich, wenn Ihnen ein Gerät verloren geht oder gestohlen wird.
Kurz für Sie zusammengefasst:
Einfache Passwörter schützen nicht ausreichend. Leider sind die häufigsten Passwörter meist einfache Zahlenreihen. Wir zeigen Tipps, wie man seine Daten für andere schwer zugänglich macht.
- Ein Passwort muss nicht zwingend aus einem Wort bestehen. Es kann auch ein ganzer Satz sein.
- Es darf ausgefallen sein. Vielfältige Kombinationen aus Zahlen, Buchstaben und Zeichen funktionieren am besten.
- Eselsbrücken und Passwort-Manager. Zum einfachen merken von Passwörtern kann man die Anfangsbuchstaben des Lieblingsliedes verwenden. Aber auch Passwortmanager sind sehr hilfreich.
- Jährliche Änderungen der Passwörter, schützt Ihre Daten zusätzlich.
Besonders wichtig ist aber, dass man nie das Gleiche Passwort für unterschiedliche Portale nutzen sollte. Auch große Firmen sind von Datenklau und -pannen betroffen. Sobald ein Hacker ein Passwort von Ihnen hat probiert er aus, ob es auch woanders funktioniert.
Fazit: Man sollte auf seine Daten achten und diese gründlich sichern, so als würde man seine Haustür mit einem Sicherheitsschloss versehen.