In welchen Fällen besteht Handlungsbedarf?
Eine schnelle Antwort vorab: dupe Content ist nur dann eine Gefahr, wenn er eingesetzt wurde, um Suchmaschinen zu manipulieren. Sonst besteht keine Gefahr, und nur in bestimmten Fällen sollte man etwas unternehmen.
Was ist 'Dupe Content'?
Man spricht von dupe Content, wenn ein und derselbe Inhalt doppelt bzw. mehrfach vorkommt. Dabei kann man drei Arten von dupe Content unterscheiden:
- dupe Content innerhalb einer Website, etwa wenn ein Artikel eines Shops unter verschiedenen Kategorien vorkommt (Beispiel: Ein Produkt ist unter der üblichen Kategorie aufgeführt und gleichzeitig nochmal in einer Kategorie Sonderangebote). Oder doppelter Content taucht auf, wenn es zu jeder Seite einer Website auch eine Version für den Ausdruck gibt.
- dupe Content zwischen verschiedenen Websites, etwa bei Pressemitteilungen, die auf verschiedenen Presseportalen und auch auf der eigenen Website eingestellt wurden.
- Dem zweiten Fall verwandt, aber intentional ganz anders gelagert ist dupe Content dann, wenn Content von einer Website geklaut und dann auf einer anderen eingestellt wurde, in der Regel, um Suchmaschinen zu täuschen. Denn Suchmaschinen 'lieben' Content … und selber guten Content zu schreiben ist natürlich aufwändiger als ihn woanders zu klauen.
Kann Dupe Content Schaden anrichten?
In den beiden zuerst genannten Fällen besteht keine Gefahr, dass, wie bisweilen befürchtet, Google solche Websites abwertet. Im ersten Fall spidert Google natürlich beide (oder mehrere) Seiten und versucht zu verstehen, wie die Zusammenhänge sind. Letztlich soll einem Suchenden ja nur das beste Ergebnis präsentiert werden.
Im Falle der PR-Artikel besteht ebenfalls keine Gefahr, nur kann es sein, dass ein PR-Portal mit einem Artikel besser rankt als die eigene Website mit diesem Artikel.
Schädlich für Websitebetreiber kann dupe Content nur werden, wenn er in täuschender Absicht eingesetzt wurde. In dem Fall besteht die Möglichkeit, dass Google die täuschende Website abwertet. Meist wird es für Google nicht schwer sein, die täuschende Website zu identifizieren. In der Hinsicht waren einige der letzten Google-Updates recht erfolgreich. - Natürlich ist auch die Möglichkeit nicht auszuschließen, dass es Google einmal schwer fällt herauszufinden, welche Website den Original-Content bereitgestellt hat. Sollte dies tatsächlich einmal geschehen, hilft (hoffentlich) ein Spam-Report bei Google.
Wann besteht Handlungsbedarf?
Im ersten Fall kann es sein, dass man als Websitebetreiber den Besuchern vornehmlich eine Version des Inhalts präsentieren möchte – beim Artikel entweder die Seite in der üblichen Kategorienlogik oder eben die Sonderangebotsseite. In dem Fall hilft der Einsatz des Canonical-Tags, der Google mittteilt, welches die bevorzugte Seite ist. Ähnlich kann man bei der Printversion einer Seite verfahren, aber diese kann man vielleicht besser über den robots-Tag 'noindex' ausschließen.
Bei den PR-Artikeln könnte man dafür sorgen, dass diese zunächst auf der eigenen Website erscheinen, und sie erst später auf die PR-Portale stellen. Allerdings kann es ja durchaus sinnvoll sein, wenn die Artikel auf den Portalseiten gut ranken.
Über den dritten Fall kann man nur sagen: Finger weg!
Belege:
Matt Cutts, Leiter des Google Spam-Teams, in einem Video (17.3.2015)
https://www.youtube.com/watch?t=18&v=mQZY7EmjbMA
Google Hinweise für Webmaster
https://support.google.com/webmasters/answer/66359?hl=de